Abbildung
8.Photo.№5 - Das Gastmahl: Die Rede des Alkibiades findet freudigen Widerhall, namentlich wegen des Freimutes, mit dem er sich zu seinen eigenen Schwächen bekennt. Sokrates erklärt scherzend die ganze Rede für ein wohlberechnetes Manöver, um ihn (den Sokrates) mit dem Agathon zu entzweien, was zu verhüten er einen schleunigen Platzwechsel bewirkt, der den Agathon an die Seite des Sokrates bringt. Schon ist Sokrates bereit, eine Lobrede auf Agathon zu halten, da erhebt sich ein gewaltiges Getöse: eine neue Schar von Nachtschwärmern bricht herein und lässt sich zu einem wüsten Gelage nieder. Die ursprüngliche Gesellschaft entweicht großenteils, die übrigen nicken ein, unter ihnen auch Aristodemos, der Erzähler. Erst gegen Morgen wacht er auf und bemerkt, dass Sokrates mit den beiden Dichtern Agathon und Aristophanes zechend sich mit ihnen über das Wesen dramatischer Dichtung unterhält und siegreich die Behauptung verficht, der echte Tragödiendichter sei auch ein ebenso vollkommener Komödiendichter. Darüber nicken die beiden Dichter ein, während Sokrates sich bei Tagesgrauen erhebt und in Begleitung des Aristodemos nach dem Lykeion wandert, dort den ganzen Tag über weilt wie gewöhnlich, um am Abend erst nach Hause zu gehen.